4 Stadien in 2 Tagen: Premier League im Schnelldurchlauf

In Zusammenarbeit mit Google

Selbst wenn man nur einen klitzekleinen Platz im Herzen für Fußball reserviert hat, dürfte ein Besuch in dessen englischer Heimat fest in der „Irgendwann mal!“-Liste verankert sein. Ein Potpourri aus unterhaltsamen Gesängen bereits am U-Bahnsteig, ein Zwischenstopp am Pub, während man schon die Flutlichter durch den Nieselregen in der Ferne sieht, Plätze direkt an der Rasenkante und immer wieder der „Football’s Coming Home“ Ohrwurm. All das sind Gedanken, die man bei der Kombination aus Fußball und England direkt im Sinn hat und so viel sei bereits vorweg gesagt: alle sind wahr!

Dank der Unterstützung von Google haben wir uns diesen kleinen Fußballtraum in der vergangenen Woche im Schnelldurchlauf erfüllt. Immer mit dabei war das Pixel als perfekter Begleiter. Egal ob nun zur Reiseplanung zwischen Haustür und Old Trafford oder für perfekte Fotos selbst dann, wenn langsam die letzten Lichter vorm Stadion ausgehen. Alle Fotos die ihr hier und auf unserem Instagram Account zu unserer Reise sehen könnt, sind mit der Kamera des Pixel entstanden.

Den Anfang machte Manchester. Schon im Landeanflug grüßten die vielen Backsteinhäuser aus der Ferne. Wenn dann noch die Gallaghers von Oasis zur Begrüßung am Flughafen gestanden hätten, wäre das erste England-Bingo perfekt gewesen. Waren sie zwar nicht, dafür ging es kurz darauf zur Stadionführung bei ihrem Herzensverein Manchester City. Ein älterer Herr, dessen Schnauzbart bereits mehrere Jahrzehnte Premier League erlebt hat, führte durch das Etihad Stadium und gab sich beste Mühe, dem Verein trotz seines Plastikimages einen gewissen Charme zu verleihen.

Er ließ es sich auch nicht nehmen, darauf zu verweisen, dass Man City der einzige Premier League Club Manchesters ist, schließlich würden die Rivalen von United genau genommen aus Trafford, im Metropolitan County Greater Manchester, stammen.

Egal an welchem Punkt der Führung, immer wieder fällt der Name Agüero und damit verbunden sein geschichtsträchtiges Tor, als er 2012 Manchester City am letzten Spieltag in der 94. Minute zur Meisterschaft schoss. Wohlgemerkt punktgleich mit Manchester United. Wenn man das Ohr auf den Rasen des Etihad Stadiums legt, hört man wahrscheinlich immer noch ganz leise den “Aguerooooooooooooooo!”-Ruf des Moderators.

Einen kleinen Lacher gab es übrigens direkt zu Beginn der Führung, als gefragt wurde, wer denn am Abend das Spiel im Old Trafford besuchen würde – Bis auf eine Ausnahme meldeten sich alle. Auch für uns der nächste Stop!

Es ist schon etwas besonderes, sich einem englischen Premier League Stadion am Spieltag zu nähern. Erst recht, wenn es sich dabei um das “Theatre of Dreams” handelt. Allerdings auf mehreren Ebenen besonders. Einerseits besucht man einen der legendärsten Fußballvereine der Welt, dessen Fanscharen es aus den Pubs raus auf die Straße spült dabei und Fanzineverkäufer wie aus einer anderen Zeit an mancher Ecke stehen. Andererseits ist man zu Besuch bei einem börsennotierten Unternehmen, welches auf den Kaimaninseln registriert ist. Der Fanshop am Stadion ist am Spieltag wahrscheinlich internationaler und besser organisiert als so mancher Flughafen.

Leider erwischten wir ein Spiel, dessen Qualität in etwa Aufregung einer Reiswaffel mit sich brachte, aber immerhin sorgte Zlatan höchstpersönlich in der 94. Minute per Elfmeter zum Ausgleich. Lustigerweise war diese Partie zwar bereits die 20. in Folge, welche Man United ungeschlagen blieb, mit 10 Unentschieden innerhalb dieser Serie ist sie allerdings auch die unproduktivste Serie ohne Niederlage in der Historie der Premier League. Man muss nur die richtigen Statistiken raussuchen und schon wird jedes Spiel interessant.

Nachdem das Old Trafford einen kleinen Beigeschmack hinterlassen hatte, war es umso schöner, dass am nächsten Morgen der Goodison Park des FC Everton auf unserem Fußballmenü stand. Ein klassisches, englisches Fußballstadion, wo sich in jeder noch so kleinen Ritze Fußballhistorie finden lässt. Sehr schade also, dass die Pläne des Clubs für ein neues Stadion immer konkreter werden.

Eine herzensgute Fußballomi führte uns durchs Stadion und jedes Mal, wenn sie die Rivalen des FC Liverpool erwähnte, haute sie mit geballter Faust auf den Tisch. Beim FC Everton ist man stolz auf den Verein, der schließlich ein wahrhaftiges Juwel in Englands Fußballgeschichte ist. Der 1878 gegründete Klub war Gründungsmitglied der Football League und hat bei lediglich vier zweitklassigen Jahren bis heute mehr Zeit in der höchsten englischen Liga verbracht als jeder andere Verein.

Der Spitzname “The Toffees” stammt übrigens von „Mother Noblett’s Toffee Shop“, welcher unweit des Goodison Parks lag. An Spieltagen gab es hier jede Menge Süßigkeiten und irgendwann entstand so die „Toffee-Lady-Tradition“, bei der vor jedem Heimspiel ein Mädchen in Vereinsfarben jede Menge Süßigkeiten ins Publikum wirft. Fußball und Süßigkeiten, wie will man da den FC Everton noch unsympathisch finden?

Die historische Verbindung zwischen dem FC Everton und dem FC Liverpool ist übrigens auch recht interessant. Ohne den FC Everton würden die Rivalen von der Anfield Road nämlich gar nicht existieren. All das geht zurück auf den Brauereibesitzer John Houlding.

1884 wurde der FC Everton in seinen Anfängen wegen ausbleibender Mietzahlungen vom damaligen Platz vertrieben und brauchte eine neue Bleibe. Houlding sicherte deshalb ein Stück Land in Anfield auf dem die Mannschaft weiter ihre Spiele austragen konnte. Um die weitere Zukunft des Clubs zu sichern, baten einige Vorstandsmitglieder Houlding darum das Land zu kaufen. Obwohl mit £ 6000 ein für die damalige Zeit riesiger Betrag aufgerufen wurde, war Houlding bereit einzuwilligen. Er wusste zwar, dass der Club wahrscheinlich keine großen Gewinne abwerfen würde, wollte sich dennoch für dessen Erfolg einsetzen.

Als Kompromiss verlangte er vom Verein deshalb eine jährliche Pacht von £ 100. Die Popularität des FC Everton wuchs beständig, was Houlding dazu brachte, die Pacht auf £ 250 zu erhöhen. Es folgten Jahre der Verhandlung bis es 1892 endgültig zum Zerwürfnis zwischen Houlding und dem Vereinskommittee kam. Man entschied sich Anfield zu verlassen und stattdessen auf ein nur wenige Minuten entferntes Stück Land an der Goodison Road zu ziehen.

Houlding hatte nun zwar ein Stadion, aber keinen Verein mehr. Also gründete er kurzerhand selbst einen neuen Club namens Everton Athletic. Die FA erlaubte diesen Namen allerdings nicht, weshalb es noch vor dem ersten Spiel eine Umbenennung gab. Von nun an würde der Liverpool F.C. an der Anfield Road spielen.

Kennt man diese Geschichte, so sind die 15 Minuten Fußweg zwischen beiden Stadien gleich noch viel besonderer. Angesichts unserer kleinen Fußball Tour müssen wir dem überzogenen Geschäftssinn des Herrn Houlding über 100 Jahre später also dankbar sein, denn so gab es nach dem Besuch im Goodison Park den nächsten und letzten Stop an der Anfield Road.

Ganz unscheinbar zwischen kleinen Wohnhäusern steht es auf einmal vor uns. This is Anfield. Eines dieser Stadien, von dem jeder Fußballfan träumt. Kaum an unseren Plätzen angekommen, geht es auch schon los. Hinter uns sitzen zwei Touristen aus den USA, bei den ersten kratzigen Klängen aus den Stadionlautsprechern tippt der Sohn seinen Vater an: “That’s the song!” Es läuft – natürlich – “You’ll never walk alone”.

Egal welche noch so gefühlsduselige Beschreibung ihr über diesen Moment gehört habt – alle sind wahr. Es scheint ein wenig, als hätte die schwere Hillsborough-Katastrophe von 1989 ein noch größeres Bewusstsein zwischen Fans und Mannschaft geschaffen. Es ist eine gewisse “Wir gegen alle”-Mentalität, die man selbst an diesem kühlen Mittwochabend verspürt. Es gibt kaum durchchoreografierte Fangesänge, die der Reihe nach abgehakt werden, stattdessen haben die Fans ein sehr feines Gespür für die Mannschaft. Mal braucht es einen aufbauenden Klopfer auf die Schulter, mal einen lautstarken Tritt in den Allerwertesten.

Letztlich reicht es im Spiel gegen Bournemouth trotzdem nur für ein 2:2 Unentschieden. Das zweite Unentschieden am zweiten Tag. Na wenn das mal kein Grund ist, um wiederzukommen und unsere persönliche Premier League Statistik aufzubessern!

Am nächsten Tag spazierten wir noch ein wenig durch Liverpool. Dort wo weder FC Everton noch FC Liverpool ihre Zeichen hinterlassen haben, findet man die Beatles. Fast schon unfair, dass eine Stadt in Sachen Fußball und Musik gleich so viel Expertise vorzuweisen hat. Ein letzter Blick auf die Möwen im Hafen von Liverpool und schon ist unser kleine Fußballausflug schon wieder vorbei. Schön war’s. In diesem Sinne: Cheers, mate.

Alle Bilder unserer Reise und weitere Fotos, die auf Google Pixel entstanden sind entstanden sind, findet ihr auf Instagram und Twitter unter #teampixel.