Auf Wiedersehen Dauerkarte, Hallo Meisterschaft

Wieder in der Fankurve gestanden, wieder nicht gewonnen. Aber es gibt ja immer ein nächstes Spiel und zur Not auch eine nächste Saison. So lange es nicht allzu lang und hitzig gegen den Abstieg geht, ist alles gut. Man soll ja schließlich kleine Brötchen backen. Aber lohnt sich das überhaupt? Muss man wirklich jede zweite Woche bei Wind und Wetter in der Kurve stehen, wenn der dargebotene Fußball in etwa so viel Glanz wie eine Avocado versprüht? Vor diesen Fragen mag so mancher Dauerkarteninhaber öfters stehen.

In einem besonders schwachen Moment mag man vielleicht sogar bereit sein, die nächste Saison dann doch vom Sofa aus und nicht im Stadion zu verfolgen. So geschehen bei Kate und James in Leicester. Leicester, war da nicht was? Richtig, nach jahrelangem Dasein als eine der vielen grauen Mäuse des englischen Fußballs, sieht es plötzlich immer mehr so aus, als würde der Leicester City FC Meister werden. Zur Einordnung: Letztes Jahr schaffte man mit Ach und krach Platz 14, davor spielte der Verein 10 Jahre lang in der zweiten Liga. Und was hat das alles mit einer Dauerkarte zu tun? Nun ja:

Während James die Sache mit Humor nimmt und letztlich eh lieber bei seiner Familie inklusive kleinem Sohn ist, zeigt sich Katie gegenüber wieder einmal die ekelhafte Seite des Internets. Seit ihren beiden Tweets wird sie im Minutentakt in allen Varianten beschimpft. Ach, Internet. Da sie Kolumnistin im „Leicester Mercury“ ist, hat sie einen interessanten Text darüber geschrieben.

Gegenüber der BBC schilderte James derweil die Situation der vergangenen Wochen, deren Tragikkomik immer größer wurde derweil wie folgt.

„Every time we’ve sat and watched the game and seen another Leicester City win, there’s been this unspoken ‚I would have been there‘.“

Hihi. Aber alles wird gut. Und irgendwie wird James mit seinem neuen Mini-Promistatus am letzten Spieltag auch im Stadion sein.

I’ve asked my husband. We do still talk. He’s alright about it, because he’s alright about most things, generally. He doesn’t miss the long walk back up Welford Road on a cold Tuesday night, or the guy in the seat in front who used to punctuate games with cries of „I’d take a draw now!“ at roughly 45 second intervals.

He’s still enjoying the season, albeit from the sofa. He works in Uttoxeter, and so, as the only Leicester City fan on the premises, gets treated like a minor celebrity when he arrives at work every Monday morning.

Foto: Leicester Mercury
Foto: Leicester Mercury