Die Geschichte von Martunis

Es folgt nun eine Geschichte, die wahrscheinlich in den nächsten Tagen auf klickgeilen Portalen mit herzzerreissenden Überschriften die Runde machen wird. Aber fangen wir mal ganz von vorne an.

Im Dezember 2004 traf ein schwerer Tsunami Indonesien und tötete dort 165.000 Menschen. Drei Wochen nach der Katastrophe wurde im indonesischen Aceh der damals 8jährige Martunis geborgen. Er wurde von der Strömung ergriffen, überlebte aber wie durch ein Wunder, weil er sich im offenen Meer an einem Sofa festhalten konnte und ernährte sich wochenlang unter anderem von Nudeln, die er zwischen Schlamm und Trümmern finden konnte. Seine Mutter und zwei Schwestern überlebten den Tsunami nicht.

Nachdem Martunis geborgen wurde, erregte er weltweit Aufmerksamkeit, als er einem Reporter nach seiner Bergung sagte:

„Ich hatte keine Angst, weil ich überleben wollte, um meine Familie wiederzusehen und um Fußballprofi zu werden.“

Vor allem aber in Portugal wurde sein Einzelschicksal bekannt, da er bei besagtem Interview ein portugiesisches Trikot von Rui Costa trug. Der portugiesische Fußballverband erfuhr von seinem Fall und entschied sich dazu, finanzielle Hilfe zu leisten um das Haus von Martunis und seiner Familie wieder aufzubauen.

Ein halbes Jahr später lud Ronaldo Martunis und seinen Vater ein, um die portugiesische Nationalmannschaft kennenzulernen:

Der Kontakt blieb bestehen und die beiden sahen sich über die Jahre immer mal wieder. Zuletzt im Jahre 2014, als Martunis noch einmal betonte, wie gerne er in und für Portugal spielen würde.

Und siehe da, wer wurde gestern, 11 Jahre nach dem Tsunami als neuer Spieler des U19-Kaders von Sporting Lissabon vorgestellt? Martunis.

(Bitte lieber Fußballgott lass es nicht bloß eine Marketingaktion sein.)
(via)