König der Löwen

Laut der Süddeutschen Zeitung der jordanische Gesellschafter Hasan Ismaik am Freitagabend vor ausgewählten Fans in einem Landgasthof seine neuesten Pläne für den Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München präsentiert. Es gleicht fast einer Comic-Vorlage dafür, wovor Fans traditionsreicher Mannschaften Angst haben, wenn plötzlich überdrehte Investoren am Regler sitzen. Bevor wir uns also einen genaueren Blick auf die Pläne des Investoren werfen, eine kurze Erinnerung daran, dass 1860 seit dem 6. Spieltag beinahe durchgängig mit aktuell 15 Punkten auf dem vorletzten Platz der Tabelle der 2. Bundesliga steht.

Das der TSV 1860 München nie wirklich gern in der Allianz Arena spielte, dürfte klar sein. Doch wohin stattdessen? Löwen-Fans wollen am liebsten eine Rückkehr ins alte Grünwalder Stadion. Genau das hat Investor Ismaik auch vor. Allerdings nur kurzfristig. Das eigentliche Ziel ist nämlich ein Stadion-Neubau im Münchner Stadteil Riem. Pläne dafür wurden sogar schon mit Oberbürgermeister Dieter Reiter besprochen, welcher sich für eine (planerische, nicht finanzielle) Unterstützung offen zeigte.

Klingt an sich ja ganz nett, wird aber doch auch ein bisschen verrückt. Die Allianz Arena ist zu groß für den TSV 1860 München, wie viele Plätze soll also die neue Arena bekommen? 52.000! Oh. Aber vielleicht geht es den Löwen ja eines Tages wieder sehr viel besser und es ist angebracht, gleich derart groß zu denken. Und wenn es dann so weit ist, gibt es noch ein weiteres Schmankerl direkt neben dem Stadion: Ismaik plant einen Löwen-Zoo. Aus seiner Löwenfarm in Kenia sollen zahlreiche Tiere nach München gebracht werden. Genauer gesagt sollen alle Löwenrassen der Welt vertreten sein, wobei die jeweiligen Tiere dann die Namen legendärer Spieler bekommen sollen. Ismaik bekräftigte, dass diese Pläne bereits sehr konkret und unabhängig der Spielklasse sein. Vielleicht findet sich bald ja noch jemand, der einen Jurassic Park neben die Arena des HSV baut. Die Fankurve reagierte am Wochenende jedenfalls mit dem sehr passenden Banner: „Nach Affenzirkus nun Löwenzoo!“ Mehr dazu bei der blauen 24.