Heute vor 18 Jahren: Ein Trainer nicht ein Idiot

Wir schreiben den 10. März 1998, zwei Tage nach einer 0:1-Niederlage gegen den FC Schalke 04 holt Giovanni Trapattoni auf einer Pressekonferenz höchst emotional zum Rundumschlag aus und trägt sich mit diesen dreieinhalb Minuten in die Fußballgeschichtsbücher ein.

Thomas Strunz dürfte sich seitdem jeden Tag die gleichen Gags gefallen lassen. Nach eigenen Aussagen wollte Trappatoni mit dieser Pressekonferenz übrigens verdeutlichen, dass selbst Stars der Mannschaft Pausen brauchen und nicht immer spielen können. Geholfen hat es nur bedingt. Beim nächsten Spiel gegen Bochum reichte es nur für ein 0:0 und eine Woche nach der Pressekonferenz flog der FC Bayern gegen Borussia Dortmund im Viertelfinale aus der Champions League.

Danach verlor der FC Bayern zwar kein einziges Bundesligaspiel mehr, für die Meisterschaft reichte es allerdings nicht mehr, denn diese ging sensationell nach Kaiserslautern:

Immerhin konnte Trappatoni noch den DFB-Pokal gewinnen, auch wenn das damalige Finale noch heute für Gesprächsstoff und unangenehmes Aufstoßen an allen Trinkhallen im Großraum Duisburg sorgt. In der darauffolgenden Saison übernahm Ottmar Hitzfeld den Trainerposten beim FC Bayern und Trappatoni wechselte zum AC Florenz. In seiner Fußballrente betreut Trappatoni nach eigenem Wunsch übrigens die Fußballauswahl des Vatikan. Allerdings mittlerweile nur noch auf dem Papier, da die mannschaft von UEFA und FIFA nicht anerkannt wird und aus Schweizergardisten, päpstlichen Räten und Museumswächtern besteht.