Bei all dem Trubel um seinen Wechsel, kam Rekordtransfer Paul Pogba gar nicht mehr dazu seinen Spind in der Juve Umkleide zu leeren. Ex-Mannschaftskollege Patrice Evra hat deshalb direkt mal einen kleinen Gruß per Instagram an Pogba gerichtet:
@paulpogba you should have at least emptied your locker… I hope you are not expecting me to bring you your Stuff to Manchester !!!
Am Wochenende wurde Pep Guardiola an seiner neuen Arbeitsstelle bei Manchester City vorgestellt und mit wem muss man dort natürlich sein erstes Interview führen? Selbstverständlich Noel Gallagher! Fast schon niedlich, wie aufgeregt Guardiola in den ersten Minuten wirkt.
Auf der Pressekonferenz zum Trainingsauftakt des FC St. Pauli fasste Ewald Lienen ganz gut zusammen, was zunehmend zum Problem des modernen Fußballs wird und warum deshalb die aktuelle EM gerne mal Müdigkeitsanfälle bekommt:
Wenn sich Lionel Messi morgens sein Marmeladenbrot schmiert, nimmt er wahrscheinlich seinen Fuß dafür. Oder wenn ihm langweilig ist, baut er Kartenhäuser damit. Hier sein Freistoß von letzter Nacht im Copa America Halbfinale gegen die USA. Als hätte ihm jemand zugerufen: „Hey Leo, Zeig doch noch mal kurz wie das mit diesen Freistößen geht!“. Und Messi tat dann das, was ein Messi nunmal tut. Und zwar egal, ob gerade alle anderen Feldspieler als Mauer vor ihm stehen.
Es scheint als würde Louis van Gaal in diesen Minuten bei Manchester United entlassen werden, Grund genug noch einmal einen Blick auf seine ganz speziellen Methoden der Zwischenmenschlichkeit zu werfen. Wie der Guardian schreibt hat van Gaal nämlich eine ganz besondere Methode um seinen Spielern auf die Nerven zu gehen.
Ursprünglich gab es nach jedem Spiel Sitzungen in denen van gaal einzelne Spieler kritisierte. Und mit kritisieren meint eine Quelle, dass er einzelne Spieler vor allen anderen verbal gekreuzigt hätte. Die beiden Ältesten der Mannschaft, Wayne Rooney und Michael Carrick, sprachen ihn deshalb irgendwann darauf an, dass diese ausufernden Sitzungen alles andere als Gut für die Moral der Mannschaft wären.
Van Gaal teilt zwar ganz gern aus, ist wohl aber auch bereit auf Kritik einzugehen und gestaltete das Ganze von da an ein wenig anders und schickte jedem Spieler Mails mit Videos und ausführlichen Beschreibungen darüber, was sie falsch gemacht hatten. Einige Spieler waren bei dieser Methode schon nach kürzester Zeit so weit, dass sie van Gaals Mails direkt in den Spam-Ordner umleiteten. Der Trainer ist aber nicht doof und hat deshalb in feinster Newsletter-Manier seine Mails mit einem Tracker ausgestattet, um zu sehen, wer die Mails wann und für wie lang geöffnet hatte. Diese Katz und Maus Jagd hatte wiederum zur Folge, dass einige Spieler die Mails am Telefon öffneten und es dann 20 Minuten unachtsam zur Seite legten, um zumindest zu simulieren, dass sie die Mails mit Kritikfeuerwerk anschauen.
Mats Hummels gehört zu den wenigen Spielern, die sich in Sachen Social Media etwas mehr Mühe geben als glatt gebügelte Textbausteine und vorgekaute Sponsoren-Messages. Und so gab er auch heute nach Bekanntgabe seines Wechsels via Facebook ein lesenswertes Statement ab:
Der Tod von Johan Cruyff und die damit verbundenen, zahlreichen Abschiede und Anerkennungen zeigten eindrucksvoll, dass Fußball weitaus mehr sein kann, als ein Ball und ein paar Menschen die bei Bedarf dagegen treten.
Einen weiteren emotionalen Höhepunkt gab es nun vor dem Spiel zwischen Ajax Amsterdam und dem PEC Zwolle, als die Fans von Ajax ihrer Club-Legende die letzte Ehre erwiesen. Gänsehaut ist kein Ausdruck dafür:
Bereits vor der Partie organisierten die Fans einen Trauermarsch und liefen dabei unter anderem mit Pyros am Elternhaus des verstorbenen Cruyff vorbei. Hach.
Moment mal, bahnt sich da etwa ein sehenswerter Fußballfilm an? Welch seltenes Phänomen! In „Pelé: The Birth of a Legend“ wird der Weg von den Favelas hin zum größten Fußballer Brasiliens gezeigt. Und wenn man den ersten Trailer so sieht, scheint der Film durchaus sehenswert zu sein.
Ursprünglich sollte der Film übrigens bereits im Vorfeld der WM 2014 veröffentlicht werden, durch Verzögerungen in der Post-Production wurde aber noch einige Male verschoben.
Kaum einer hat den Fußball derart geliebt und gelebt wie Johan Cruyff, dessen Einfluss noch heute überall auf den ganz großen Fußballbühnen im Flutlicht und kleinen Ascheplätzen im Nieselregen zu sehen ist. Gerade in Gedenken an ihn lohnt es sich deshalb, diese kleine Doku zu schauen, für die sein fußballerisches Erbe in eine halbe Stunde komprimiert wurde.
Sollte es noch irgendetwas gegeben haben, was Italiens Torwart-Ikone Gianluigi Buffon zur absoluten Legende fehlte, dann dürfte er diesen Status spätestens jetzt haben. Mit dem gestrigen Spiel blieb er 973 Minuten ohne Gegentor. Absoluter Rekord! Und das mit 38 Jahren.
Den Rekord zuvor hatte Sebastiano Rossi, Keeper des AC Mailand, aufgestellt, als er in der Saison 1993/94 insgesamt 929 Minuten ohne Gegentor blieb. Den Rekord in der Bundesliga hält übrigens immer noch Timo Hildebrand, welcher in den Saisons 2002/03 bis 2003/04 beim VfB Stuttgart 885 Minuten ohne Gegentor blieb.
Für Juventus war es derweil das 20. Ligaspiel am Stück ohne Niederlage. Auch Buffon wusste, dass er seinen Rekord hauptsächlich seinen Vorderleuten zu verdanken hatte. In den letzten 9 Ligaspielen, kamen durchschnittlich weniger als 2 Torschüsse auf sein Tor. Und so wurde seitens Juve nach dem Spiel direkt ein Schreiben von Buffon veröffentlicht, worin er an jeden seiner Mannschaftskameraden einen kleinen Gruß richtet:
Gianluigi Buffon thanked every single Juventus player after he broke the Serie A clean sheet record pic.twitter.com/G9FqDMHZwS
Das Ende seine Rekordzeit war ausgerechnet ein Elfmeter. Menno! Buffon dürfte uns aber noch einige Zeit erhalten bleiben. Sein selbsternanntes Ziel ist die WM 2018. Weiter, immer weiter! Es ist schließlich so schön, wenn ein Fossil längst vergangener Bunte-Torwarttrikot-Zeiten immer noch auf höchstem Niveau spielt.
Zwischen diversen Korruptionsskandalen, Supermegacashliga-Plänen und zerstückelten Spielplänen ist eine große Portion Fußballromantik wie die folgende eine willkommene Abwechslung, wenn auch aus sehr traurigem Anlass.
Daniele De Rossi spielt seit seiner Jugend, seit mittlerweile 16 Jahren, beim AS Rom und hat seitdem diverse lukrative Wechselangebote abgelehnt. Aus Liebe zur Stadt und aus Liebe zum Verein. (Außerdem Hat er ein Teletubbie-Tattoo.) Sein großes Fußballerherz bewies er nun ein weiteres Mal beim Tod von Pietro Lombardi. Nein, nicht beim fürchterlichen „Sänger“, sondern dem 92jährigen Zeugwart der italienischen Nationalmannschaft. Dieser trug den Spitznamen „Spazzolino“, zu deutsch „Zahnbürste“, weil keiner so gut wie er Fußballschuhe auf Fordermann bringen konnte.
Als inoffizielles, emotionales Maskottchen waren Spazzolinos Fähigkeiten auch bei der WM 2006 ein Schlüssel zum Erfolg der italienischen Nationalmannschaft. Ohne Aberglaube wird man schließlich nicht Weltmeister! De Rossi spielte im Turnier damals noch keine allzu große Rolle, machte aber eins der entscheidenden Tore im Elfmeterschießen.
Und weil Spazzolino so ein Großer war, entschied sich De Rossi auch für eine große Geste. Die La Gazzetta dello Sport schreibt dazu:
De Rossi verließ das Training am Morgen und steckte seine Weltmeister-Medaille in seine Tasche, bevor er nach Florenz fuhr. Dort grüßte er seinen Freund ein letztes Mail und legte sein wertvollstes Gut in den Sarg.
Es wird interessant zu sehen sein, wie Mario Gomez eines Tages in den Fußballgeschichtsbüchern wahrgenommen werden wird. Wird man ihm auch 2070 noch diese eine vergebene Chance gegen Österreich vorwerfen oder sehen, dass zum Beispiel beim FC Bayern nur Gerd Müller eine bessere Torquote hatte als er? Und das immerhin nachdem Louis van Gaal mehrmals deutlich zu verstehen gab, dass er nie einen Gomez wollte und nicht wisse, was er mit ihm anfangen solle.
Immer wenn es in Italien halbwegs für ihn lief, kam eine Verletzung dazwischen. Fast 250 Tage fiel er in den beiden Saisons beim AC Florenz verletzt aus. Die Leihe in die Türkei dürfte also ein willkommener Neuanfang gewesen sein. Und siehe da, Gomez trifft und trifft und trifft. In 33 Spielen hat er 21 Tore gemacht. In der Liga erzielte er gestern im Spiel gegen Trabzonspor sein 19. Saisontor, womit er nicht nur seine Führung in der Torschützenliste vor Samuel Eto’o (16 Tore) ausbaute, sondern auch noch einen Vereinsrekord aufstellte. Noch nie gelang es einem ausländischem Spieler, so viele Tore für Besiktas zu erzielen.
Mal schauen, ob es für ihn für die EM reicht oder ob aus der Türkei letztlich doch wieder das Poldi-Maskottchen mitgenommen wird. Zu gönnen wäre es ihm allemal und nun … PUSH THE BUTTON!